Bewusst leben gehört zu den wesentlichen Praktiken auf dem Yogaweg. Nirgends findet sich eine bessere Beschreibung, wie die Entwicklung des Bewusstseins im Alltag praktiziert werden kann, als im Buch "Freundschaft mit Gott" von Neale Diamond Walsch:
"Bewusstheit ist ein Seinszustand, in dem man wählen kann zu leben. Es bedeutet, im Augenblick wach zu sein. Es geht darum, sehr genau zu beobachten was im Moment gerade ist und warum; was sich ereignet und warum; was bewirken kann, dass es sich nicht ereignet und warum; was all die möglichen - und die wahrscheinlichsten - Ergebnisse einer Wahl oder Handlung sein könnten und was diese möglich und wahrscheinlich machen. Bewusst leben bedeutet, nicht so zu tun, als man nicht wisse. Erinnere Dich, dass ich Dir gesagt habe, es scheint diejenigen zu geben, die wissen, aber die vorgeben, nicht zu wissen. Bewusstheit heisst, bewusst zu sein, und sich bewusst zu sein, dass man bewusst ist. Es heisst, bewusst zu sein, dass man sich bewusst ist, bewusst zu sein, und es heisst, bewusst zu sein, dass man bewusst ist, sich bewusst zu sein, dass man bewusst ist. Bewusstheit hat viele Ebenen. Bewusstheit heisst, sich der Bewusstseinsebene bewusst zu sein, der man bewusst ist, und sich bewusst zu sein, dass es keine Bewusstseinsebene gibt, deren man sich nicht bewusst werden kann, insofern man sich dessen bewusst ist.
Wenn Du ein Leben der Bewusstheit lebst, gibt es nichts mehr, was Du unbewusst tust. Dies ist nicht mehr möglich, weil Du Dir bewusst bist, etwas Unbewusstes zu tun, und dies, selbstverständlich, bedeutet, dass Du es bewusst tust. Es ist nicht schwierig, ein bewusstes Leben zu führen, wenn Du Dir Bewusst bist, dass es nicht schwierig ist. Bewusstheit nährt sich von sich selber. Wenn Du Dir der Bewusstheit nicht bewusst bist, dann kannst Du nicht wissen was es damit auf sich hat. Du weisst nicht einmal, dass Du es nicht weisst. Du hast es vergessen. Du weisst es zwar in Wirklichkeit, aber Du hast vergessen, dass Du es weisst; und so mag es gut sein, dass Du es überhaupt nicht mehr weisst. Deshalb ist es so wichtig, sich zu erinnern.
Dies ist, was ich hier tue. Ich bin hier um Dir zu helfen, Dich zu erinnern. Dazu sind Freunde da. Es ist auch was Du im Leben anderer tust. Du bist hier um anderen zu helfen, sich zu erinnern. Dies ist etwas, das Du vielleicht vergessen hast. Wenn Du erst einmal dazu gebracht worden bist, Dich zu erinnern, wirst Du zur Bewusstheit zurückfinden. Wenn Du einmal zur Bewussheit zurückgekehrt bist, beginnst Du, Dir Deiner Bewusstheit bewusst zu werden, und Du bist Dir bewusst, bewusst zu sein. Beim Bewusstsein geht es darum, den Augenblick wahr zu nehmen. Es geht darum, innezuhalten, zu schauen, zu lauschen, zu fühlen, voll zu erleben, was geschieht. Es ist eine Meditation. Bewusstheit lässt alles zur Meditation werden. Teller waschen. Liebe machen. Grass mähen. Jemandem laut zusprechen. Alles wird zur Meditation. Was tue ich gerade? Wie tue ich es? In welchem Zustand befinde ich mich, während ich dies tue? Warum befinde ich mich in diesem Zustand, während ich dies tue? Was erlebe ich gerade jetzt? Wie erlebe ich es? Warum erlebe ich es in der Art, in der ich es erlebe? Was hat das all dies mit dem zu tun, was ich erlebe? Was hat dies alles mit der Erfahrung zu tun, die andere Menschen gerade jetzt mit mir machen?
Bewusstheit entwickelt sich zur Ebene des unbeobachteten Beobachters. Du beobachtest Dich selber. Und dann beobachtest Du Dich als Beobachter von Dir selber. Und dann beobachtest Du Dich als Beobachter des Beobachters von dir selber. Zum Schluss gibt es niemanden mehr, der beobachtet, wie Du Dich beobachtest. Du bist der unbeobachtete Beobachter geworden. Dies ist volle Bewusstheit. Es ist einfach. Es ist nicht so schwierig oder kompliziert, wie es erscheinen mag. Es geht ums Innehalten, ums Schauen, ums Lauschen, ums Fühlen; es geht ums Wissen, ums Wissen dass Du weisst. Es geht ums Beenden des Vorgebens".